"Stillstand ist Rückschritt"

Qualitätssicherungsschulungen von ZEISS stellen die Messprozesse bei ZF Friedrichshafen sicher

Die Kleinserien- und Prototypenfertigung der ZF Friedrichshafen AG stellt die Qualitätsprüfung immer wieder vor neue Herausforderungen: Täglich müssen Messprogramme für neue Bauteile erstellt werden. Mehmet Akol, Messtechniker bei ZF, begegnet diesen Herausforderungen mit unnachgiebiger Neugier und setzt dabei auf Schulungen von ZEISS.

Wie ZF Friedrichshafen mit ZEISS Lösungen erfolgreich ist:
ZEISS Academy Metrology
ZEISS Software training
Erfolg:
  • Konsequente Schulung der Mitarbeiter in der Messtechnik 
  • Verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Produktion 
  • Standardisierung von Qualitätsprüfungen

Qualitätssicherungsschulungen von ZEISS stellen die Messprozesse bei ZF Friedrichshafen sicher

Egal ob für Bus, Bahn oder Schiff – die Kleinserien- und Prototypenfertigung der ZF Friedrichshafen AG produziert ein breites Spektrum an Antriebs- und Fahrwerktechnik. Das Besondere: Die Losgrößen liegen im Bereich von eins bis 50 und die Anforderungen an die einzelnen Bauteile sind hoch. Prototypen müssen schnell lauffähig sein und es müssen auf Anhieb funktionierende Bauteile an den Kunden geliefert werden. Daher nimmt die Qualitätskontrolle in diesem Bereich eine besonders wichtige Rolle ein. Uwe Ersing ist Leiter der Qualitätssicherung für die Kleinserien- und Prototypenfertigung im Bereich Nutzfahrzeuge und Sonderantriebstechnik und erklärt: „Für die Serienfertigung werden Messprogramme zentral erstellt. Meine Mitarbeiter müssen selbst dauernd neue Messprogramme erstellen und jedes Bauteil unterliegt anderen Anforderungen. Getriebe im Bereich der Marinetechnik unterliegen beispielsweise den Vorschriften der Klassifikationsgesellschaften. Daraus folgen strenge Vorgaben zur Dokumentation der Messungen.“ Insgesamt 32 Mitarbeiter, davon 13 Messtechniker, kümmern sich um die Qualitätssicherung. Einer davon ist Mehmet Akol. Er arbeitet bereits seit sieben Jahren in der Messtechnik und für ihn machen die ständig neuen Anforderungen den Reiz seiner Arbeit aus.

Qualitätssicherung bei ZF Friedrichshafen
In der Kleinserien- und Prototypenfertigung müssen täglich neue Bauteile gemessen werden
Mehmet Akol, Messtechniker bei ZF Friedrichshafen
Mehmet Akol ist seit sieben Jahren Messtechniker bei ZF Friedrichshafen. Der Wissensdurst des Messtechnikers scheint unbegrenzt.

Angetrieben durch kontinuierliche Neugier

Angefangen hat Akol vor zehn Jahren in der Getriebefertigung der ZF Friedrichshafen AG. Dort wurde er täglich mit den Messergebnissen der Qualitätsprüfung konfrontiert. Standen diese im Gegensatz zu den Ergebnissen seines Bearbeitungszentrums, gab sich Akol nicht mit einfachen Erklärungen ab: „Ich wollte immer wissen, woher die Messergebnisse kommen und warum sie so ausfallen. Ich habe ständig nachgefragt und so die Aufmerksamkeit der Qualitätsprüfung auf mich gezogen.“ Darum wechselte Akol nach drei Jahren in die Messtechnik und gibt sich auch dort nicht einfach mit seinen Messergebnissen zufrieden: „Jeder kann ein Ergebnis rausgeben, aber man muss wissen, wie dieses entsteht und wie man es zu bewerten hat. Nur so kann es dem Werker hilfreich sein.“ Er stellte immer wieder Vorgehensweisen und Ergebnisse in Frage und wollte die Hintergründe dazu erfahren. Aufgrund dieser Neugierde belegte der 36-Jährige 2014 seine erste AUKOM-Schulung bei ZEISS, gefolgt von AUKOM Level 2 und 3 sowie AUKOM Form und Lage. Daneben besuchte er Trainings zu CALYPSO, GEAR PRO und zur Offline-Programmierung. Auch auf dem Spezialgebiet der Fourier-Analysen hat er sich dort weiterbilden lassen.

Man darf nicht stehen bleiben. Die Anforderungen an unsere Branche ändern sich einfach viel zu schnell"

Uwe Ersing, Leiter Qualitätssicherung

Einheitliches Weiterbildungsprogramm in der Koordinatenmesstechnik

Auch wenn Akol schon viele Schulungen besucht hat und eine ganze Mappe an Zertifikaten vorweisen kann, ist für ihn noch lange nicht Schluss. Der Wissensdurst des Messtechnikers scheint unbegrenzt: „Normen oder Zeichnungseintragungen ändern sich, Software entwickelt sich weiter. Es gibt immer wieder Bauteile, bei denen ich mich frage, wie programmiere ich das nun optimal.“ Ersing, der bereits seit 38 Jahren bei ZF beschäftigt ist, stellt bei seinen jüngeren Mitarbeitern generell ein verstärktes Interesse an Weiterbildung und -entwicklung fest und unterstützt dies auch. „Man darf nicht stehen bleiben. Die Anforderungen an unsere Branche ändern sich einfach viel zu schnell“, erklärt er. Daher nimmt die Weiterbildung in der Qualitätsprüfung bei ZF einen besonderen Stellenwert ein. Zunächst durchläuft jeder neue Messtechniker, der an 3D-Koordinatenmessgeräten arbeitet, ein halbes Jahr interne Weiterbildungsmaßnahmen, bevor er die AUKOM Trainings 1und 2 absolviert. Um noch effizienter zu sein und Messtechniker verschiedener Standorte und Bereiche zusammenzubringen, hat sich ZF mittlerweile die Schulungen vor Ort geholt. Zweimal jährlich werden AUKOM Trainings der Stufen 1 und 2 vor Ort in Friedrichshafen durch einen ZEISS Trainer durchgeführt.

Nutzen: Standardisierung und Kommunikation

Einen großen Vorteil dieser Art der Aus- und Weiterbildung sieht Ersing in der Standardisierung der Qualitätsprüfung: „Es ist wichtig, dass unsere Messprogramme gleich aufgebaut sind. Ohne diese einheitliche Ausbildung kann es passieren, dass man bei zehn Messtechnikern, die ein und dasselbe Bauteil messen, zehn verschiedene Messergebnisse bekommt.“ Für die Qualitätsprüfung in der Kleinserienfertigung haben die Schulungen allerdings noch einen weiteren Vorteil: Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Fertigung hat sich dadurch erheblich verbessert. Werden nun Messergebnisse von der Fertigung hinterfragt, können die Messtechniker ihre Ergebnisse den Kollegen viel besser erklären und sie begründen. Darüber hinaus hat es die Zusammenarbeit der beiden Fachbereiche generell gestärkt. So wird heutzutage viel häufiger der Messtechniker in den Prozess der Problemlösung einbezogen, um zu überprüfen wo etwaige Fehlerquellen liegen könnten. „Bauteile und Zeichnungen werden immer komplexer. Bekommt der Bearbeiter nun die Information, dass das Messergebnis nicht in Ordnung ist, hinterfragt er erst einmal das Ergebnis und nicht sein Bauteil. So ging mir das früher schließlich auch. Daher wird die Kommunikation immer wichtiger. Gemeinsam mit meinen Kollegen aus dem Bearbeitungszentrum arbeiten wir dann an einer individuellen Lösungsfindung“, erklärt Akol.

Rotoren für die von ZF entwickelten Intarder
Müssen auch gemessen werden: Rotoren für die von ZF entwickelten Intarder
Qualitätssicherung für die Kleinserien- und Prototypenfertigung
Die Kleinserien- und Prototypenfertigung produziert ein breites Spektrum an Antriebs- und Fahrwerktechnik

Jeden Tag eine neue Herausforderung

Genau das reizt ihn so sehr an seiner Tätigkeit: „Ich brauche die täglichen Herausforderungen, die die Arbeit in der Qualitätsprüfung in der Kleinserienfertigung mit sich bringt. Es ist immer wieder spannend ein Messprogramm für ein neues Bauteil zu erstellen. Hier gilt es, die Besonderheiten des Bauteils zu beachten, den Aufbau auf der Messmaschine richtig zu wählen und die unterschiedlichen Parameter wie beispielsweise die Messgeschwindigkeit zu bestimmen. Das muss häufig auch unter einem relativ großen Zeitdruck geschehen. Das schränkt zum einen den zeitlichen Rahmen für die Messaufgabe ein und erfordert einen optimierten Ablauf des Messprogramms. Aber: Je komplexer eine Aufgabe ist, umso mehr Spaß bringt das Ganze mit sich!“
Fragen zu stellen, neuen Herausforderungen entgegenzutreten und sich Wissen anzueignen gehört für Akol zu seinem Job und hat ihn und die Qualitätsprüfung bei ZF ein ganzes Stück voran gebracht. Für ihn ist Stillstand Rückschritt.

Über ZF Friedrichshafen

ZF ist ein weltweit führender Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik. Er ist mit 146.000 Mitarbeitern an rund 230 Standorten in nahezu 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2017 hat ZF einen Umsatz von 36,4 Milliarden Euro erzielt. ZF zählt zu den weltweit größten Automobilzulieferern.